und nachts kommen die Schatten von Daniel Raifura

Daniel Raifura hat mit „...und nachts kommen die Schatten“ seinen Debütthriller veröffentlicht, der Spannung pur verspricht, und mit jedem Kapitel immer mehr ansteigen lässt. Der Oldib-Verlag hat am 2. Mai 2010 den 196 Seiten umfassenden Thriller veröffentlicht, und mir vor kurzem ein Rezensionsexemplar zukommen lassen, wofür ich mich rechtherzlich bedanken möchte.

Tanja Engel ist Sozialarbeiterin in einem Stadtteil von Essen. Sie arbeitet für das Jugendamt und soll einen Fall von häuslicher Gewalt, gegen einen kleinen Jungen, überprüfen. Doch als sie bei dem Haus ankommt, ist es totenstill. Erst als sie einen Blick ins Hausinnere erhaschen kann, wird sie sich dem Szenario bewusst. Die gesamte Familie, bestehend aus Vater, Mutter und ihrem Sohn, liegen tot in der Wohnstube. Als die Polizei am Tatort eintrifft, finden sie die Sozialarbeiterin ohnmächtig vor der Terrassentür. Nachdem die Polizei Tanja zu dem Vorfall befragt haben, geht sie zum Jugendamt zurück, um mehr über die Familie zu erfahren, doch es existieren keinerlei Einträge im System. Auch ihre Vorgesetze Monika Nesser kennt keinen der Ermordeten und schickt Tanja für den Rest des Tages nach Hause. Doch als ein Reporter gegenüber Tanja etwas über Kinderpornographie erwähnt, ist ihre Neugier geweckt.

Sie sehnt sich kurz vor der Geheimnislüftung, als ihre Vorgesetzte ihr sagt, dass sie bei ihrer Arbeit geschlampt haben soll und das Tanjas Fehler nun ihr angelastet werden. Zuerst weiß Tanja nicht was das Ganze soll, doch als sie einen erneuten Suchlauf im System startet, findet sie alle Informationen, die ihr der Reporter zuvor gegeben hatte, nämlich das der Vater wegen Kindesmisshandlung schon einmal angeklagt war, aber frei gesprochen wurde. Warum gerade zu diesem Zeitpunkt die komplette Akte auftaucht, ist Tanja ein Rätsel. Als sie dann auch noch einen Brief von dem Mörder erhält, kämpft sie nicht nur um ihr Leben.

Mit diesem Debüt hat mich Daniel Raifura vollkommen in seinem Bann gezogen. Sein Schreibstil ist so fließend und die Story so fesselnd, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Auch das Thema hat mich sehr geschockt, aber da Kindesmissbrauch ein Thema ist was uns tagtäglich begleitet, finde ich es sehr real geschrieben, und es scheint auch als sei die Entstehung dieses Thrillers aus einem lebensnahen Hintergrund entstanden, da der Autor selbst auch im Jugendamt arbeitet. Schade finde ich nur, dass man sehr schnell Hintergrundinformationen über den Mörder heraus bekommt, und auch im laufe das Buches wird bekannt, wer der Mörder ist und warum er die Familie getötet hat. Aber das gibt der Spannung keinen Abbruch, und irgendwie wurde mir der Mörder am Ende sehr sympathisch. Ich hoffe sehr, für den Autor und für seine bisherigen Fans, und alle die die noch folgen werden, dass er ein neues Projekt in Angriff nimmt und wieder viele Überzeugen wird. Denn für mich ist der Thriller eine fesselnde Erschaffung eines tollen Autors, der es versteht seine Leser in den Bann zu ziehen und sie auf eine spannende Reise schickt, zusammen mit den Protagonisten.