Die dunklen Farben des Lichts von Andrea Gunschera
Klappentext von Amazon:
Der talentierte, aber kommerziell erfolglose Maler Henryk Grigore erhält den Auftrag, ein Vermeer-Gemälde für die attraktive und wohlhabende Kunstsammlerin Martha Haussen zu fälschen - ein Ausweg aus seinen drängenden finanziellen Problemen.
Henryk verliebt sich in Martha und verliert sich in einer Affäre mit ihr. Kurz nachdem er ihr Gesicht im Gemälde verewigt, kommt sie bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben.
Monate später entdeckt er seine Fälschung auf einer Ausstellung, deklariert als Jahrhunderte altes Original von unschätzbarem Wert. Helene, die junge Frau des neuen Besitzers, weist eine frappierende Ähnlichkeit mit Martha auf und zieht Henryk in einen Abgrund verbotener Leidenschaften …
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Ein tolles Buch.
Die Geschichte ist größtenteils aus der Sicht Henryks erzählt, einer ziemlich verschrobenen, introvertierten Figur, der in seiner ganz eigenen Welt zu stecken scheint. So lebt er in seinem heruntergekommenen Atelier und hält sich von anderen Menschen eher fern, scheint sie bisweilen regelrecht zu fürchten und Kontakte auf das notwendigste zu beschränken. Bis er Martha kennenlernt, etwas älter als er selbst, selbstbewusst und voll im Leben stehend - und mit dem Auftrag an ihn, ihr ein Bild zu malen.
Natürlich nicht irgendeines, ein Vermeer soll es sein. Und nicht nur eine Kopie eines existierende Werkes, sondern ein neues “wiederentdecktes” Bild. Je näher er und Martha sich kommen, desto mehr verschwinden seine moralischen Bedenken, schließlich soll die Fälschung ein Privatvergnügen und niemals zum Verkauf bestimmt sein. So sind dann auch beide von der Idee angetan, dass das Mädchen auf dem Bild Martha ist - was natürlich die Fälschung Dritten gegenüber sofort als solche entlarven würde.
Einen recht großen Part nimmt in diesem Buch die Malerei selbst ein. Es müssen die richtigen Materialien beschafft werden, um Farben herzustellen, die denen von Vermeer gleichen und auch malerische Techniken werden ausführlich beschrieben und doch wirken diese Passagen nicht trocken. Im Gegenteil, durch die Sichtweise Henryks bekommen gerade die Malereiabschnitte etwas beinahe Sinnliches.
Habe ich schon erwähnt, dass dies ein tolles Buch ist? *g*
... ich will unbedingt mal wieder in eine Kunstausstellung