Der Kristallpalast von Oliver Plaschka
Klappentext:
Als am Vorabend der ersten Weltausstellung ein Mitglied der königlichen Kommission auf mysteriöse Weise ermordet wird, ahnt Miss Niobe noch nicht, dass dieser Fall ihre Welt für immer verändern soll.
Im Besitz des Toten befand sich ein Artefakt, das ein Mysterium birgt, das bis weit in die Vergangenheit des fernen Indiens reicht. Feindliche Agenten und eine rätselhafte Loge streben danach, es in ihren Besitz zu bringen und seine fantastischen Kräfte zu entfesseln.
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Es ist Frühling im Jahr 1851. London steht kurz vor der Eröffnung der ersten Weltausstellung. Das allein ist schon mal ein wahnsinnig interessanter Ausgangspunkt für eine Geschichte. Ich meine wahaaaa, die WELTAUSSTELLUNG. Mit beeindruckenden Bildern wird in diesem Roman ganz bestimmt nicht gegeizt. Und dabei muss bei der Örtlichkeit noch nicht mal großartig übertrieben werden, der Kristallpalast war einfach faszinierend und der Roman fängt eine ganz besondere Stimmung ein.
Obwohl der Roman ins Steam-Punk-Genre gehört, ist davon insgesamt eher weniger zu bemerken. Es gibt zwar die ein oder andere Dampfkraft-Erfindung, im Zentrum der Geschichte stehen jedoch vielmehr Artefakte in Kristallform, die ihre Träger mit besonderen Fähigkeiten ausstatten können - oder diesen wahnsinnig machen, je nachdem. Jedoch werden auch diese magischen Momente nicht überstrapaziert, so dass eher eine mystische Atmosphäre erzeugt wird.
Die Geschichte selbst wird aus der Sicht dreier Figuren erzählt, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Da wäre zum einen Miss Niobe, die als Mündel des reichen Logenmitglieds Bailey versucht das verschwundene Artefakt zu finden; der niederländischer Ingenieur (er steht auf diese Bezeichnung *g*) Frans, dessen Auftraggeber wirklich (!) seltsame Glaubensvorstellungen haben (ich musste bei ihm ständig an Andrew “Moriarty” Scott denken *lach*); und Captain Sokrates Royle, der zur Bewachung des Kristallpalastes abgestellt wird. Alle drei sind Träger von Kristallartefakten - und alle drei verspüren eine ganz seltsame Anziehung durch den Kristallpalast.
Des Weiteren nimmt man als Leser auch noch an einer etwa zwanzig Jahre zurückliegenden Expedition durch den Dschungel Indiens teil, die ebenfalls so anschaulich beschrieben wird, dass diese Parts alleine schon eine furchtbar gute Geschichte ergeben.
Also: von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung