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 Ohnmächtig von Nina Malkin

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BeitragThema: Ohnmächtig von Nina Malkin   Ohnmächtig von Nina Malkin Icon_minitimeSa Jun 04, 2011 7:22 pm

Ohnmächtig von Nina Malkin Ohnmac11

Einen ganz großen Dank möchte ich zuerst an den Rowohlt-Verlag senden, der mir dieses Buch zum Rezensieren zur Verfügung gestellt hat. Es ist dort am 1. April erschienen, und mit 416 Seiten ist es ein schöner, aber etwas ausschweifender Roman für „Junge Erwachsene“.

Candice, die von allen nur Dice gerufen wird, ist in das ruhigste Örtchen ihres Lebens verbannt worden, Swoon, eine Kleinstadt mit noblen Familien, mit den liebsten Kindern, wo wirklich nie etwas Obszönes passiert. Ihre Eltern persönlich haben sie dorthin verfrachtet, aus ihren spektakulären Leben in New York, nun zu ihrer Tante und ihrer Nichte und Neffe in diesen ach so beschaulichen Ort. Einen Grund hatten ihre Eltern aber, denn Dice ist kein normales Mädchen, sie hat Visionen von Dingen, die anderen Angst machen. Ihre Eltern und die Ärzte stempeln es als epileptische Anfälle ab, aber trotzdem wissen sie es besser. Nun steckt sie bei ihrer Tante und ihrer Cousine Penelope, kurz Pen, fest und hofft, das Beste daraus zu machen, denn ihre Eltern sind nur an den Wochenenden da. Dices Mutter schreibt für eine große Klatschzeitung, ihr Vater ist Schauspieler. Und dazu leidet er noch unter allen möglichen Arten von Heuschnupfen, was sich also besonders auf das Landleben in Swoon auswirkt. Pen ist Dices beste Freundin geworden und macht wirklich alles mit, bis Pen eines Tages von einer alten Esche stürzt und anscheinend für eine paar Sekunden Tod ist. Dice hat zu diesem Zeitpunkt eine Vision von einem gutaussehenden jungen Mann, der eben an dieser Esche Hingerichtet wurde und dessen Seele sich nun im Körper von Pen befindet. Dice ist hin und her gerissen von den Ereignissen, einerseits scheint es die alte Pen zu sein, aber andererseits geht eine Veränderung in Pen vor.

Seit diese Veränderungen auch den anderen Personen auffallen, die Pen Nahe stehen, kann Dice nicht länger weg sehen, denn nicht nur der gute Ruf von Pen ist in Gefahr, sondern auch das Leben aller in der Kleinstadt.
Dice entschließt sich gegen alle Bauchgefühle für einen Exorzismus und stellt fest, dass in dem Körper von Pen der gutaussehende und sehr anziehende Sinclair Youngblood Powers gesteckt hat. Doch nun, da Sinclair, der von allen nur noch Sin genannt wird, befreit ist, kann er selbst Rache ausüben und somit hat Dice einen größeren Gegner vor sich, der nicht aufzuhalten ist.

Dieses Buch als Buch für „Junge Erwachsene“ zu deklarieren könnte Folgen haben, denn eigentlich ist es ein Para-Roman, mit ein wenig Liebe, viel Sex unter Jugendlichen und Drogen. Also sollte dieses Buch meiner Meinung nach unbedingt ab 16 Jahre verwandt werden! Ich hätte nie gedacht, nachdem die Story so gut angefangen hatte, dass es in der Art in der Mitte des Buches weitergehen wird: Menschen fallen übereinander her wie Tiere, auch Homosexualität und Vergewaltigung wird am Rande erwähnt, was nun in der heutigen Zeit kein Tabu ist, aber die komplette Buchbeschreibung bringt ein anderes Licht auf das Buch, als der Inhalt her gibt.

Was ich aber zum Positiven zählen muss, ist der gesamte Schreibstil der Autorin, die laut Info im Buch ihren Lebensalltag mit der New York Times und er Cosmopolitan bestreitet und so von Hause aus mit Worten jonglieren kann. Durch diese gut gewählten Worte bekommt Dice eine tolle Ausstrahlung über die Buchseiten hinaus und man kann sie richtig lieb gewinnen.
Doch was mich sehr gestört hat, ist, dass wenn Dice Visionen bekommt, man – genau wie sie selbst – nicht darauf vorbereitet wird, sondern einfach mitten in diesen Visionen landet und erst einmal verwirrt ist über die plötzlichen Gegebenheiten.

Man wird auch von dem Klapptext auf eine vollkommen falsche Fährte geschickt, denn ich dachte es ist eine banale Liebesgeschichte. Gut, Sin ist ein Geist und nimmt dann die Gestalt eines jungen Mannes in Fleisch und Blut an, aber dass die gesamte Situation in Dices Leben dann mit seinem Erscheinen derart ausufert, kann keiner voraussehen.

Sehr gelungen dagegen finde ich den Schluss des Buches. Er bringt noch einmal alle Emotionen rüber, die sich bei Dice angebahnt hatten, und runden teilweise das Ganze ein wenig ab. Wer von euch also ein Buch lesen möchte, welches anders ist und nicht dem Normalen entspricht, der ist mit „Ohnmächtig“ gut bedient.
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