Die Toten, die niemand vermisst von Hjorth & Rosenfeldt
1. Der Mann, der kein Mörder war
2. Die Frauen, die er kannte
3. Die Toten, die niemand vermisst
Klappentext:
In den Bergen von Jämtland stürzt eine Wanderin ab. Sie überlebt. Jemand anderes hatte dafür weniger Glück: Aus der Erde vor ihr ragen die Knochen einer Hand. Die Polizei vor Ort birgt sechs Leichen, darunter die zweier Kinder. Alle per Kopfschuss getötet.
Stockholm wird um Verstärkung gebeten und Kommisar Höglund reist mit großem Tross in die Provinz. Doch die Ermittlungen stehen unter keinem guten Stern. Den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman plagen private Probleme, Spannungen belasten das ganze Team. Und auch der Fall entpuppt sich als kompliziert. Die Identität der Toten gibt Rätsel auf, niemand vermisst sie.
Als Höglund und Bergman endlich auf eine brauchbare Spur stoßen, schaltet sich der schwedische Geheimdienst ein...
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“Ein Fall für Sebastian Bergman” heißt es auch bei diesem dritten Band auf dem Cover. Allerdings hat Sebastian diesmal mit dem Fall selbst wenig bis gar nichts zu tun. Aber das stört nicht weiter, da sich die Story auch diesmal wieder in weiten Teilen dem Privatleben der Ermittler widmet.
Wer die ersten beiden Bände nicht gelesen hat könnte Anfangs vielleicht aufgrund der Vielzahl der Namen ins Schleudern geraten, aber die wichtigsten Informationen betreffend die vorherigen Bücher werden geliefert. Man könnte dieses Buch daher auch ohne Vorkenntnisse lesen. Macht aber sicher weniger Spaß, gerade weil die Figuren schon sehr spezielle Eigenschaften haben. Aber auch wirklich jede Figur schleppt genug Ballast mit sich herum, um allein daraus schon einen Roman zu machen und hier treffen diese Grazien alle aufeinander und sollen auch noch zusammen arbeiten.
Die Autoren arbeiten dabei mit vielen Perspektiv- und schnellen Szenenwechseln. Es liest sich flüssig, ohne dabei gehetzt zu wirken und keine der Figuren kommt zu kurz. Gerade das finde ich sehr gut gelöst, denn trotz der großen Anzahl der Figuren bekommt jede eine Persönlichkeit verpasst und die Handlungen werden plausibel ausgeleuchtet.
Allerdings sind das jetzt nicht unbedingt alles Persönlichkeiten, die man gern haben kann. Fans von Dr. House werden sicherlich ihren Spaß mit Sebastian haben. Obwohl der gerade in diesem Band schon sehr egoistisch und bösartig ist. Aber auch faszinierend... auf eine dunkle Art und Weise.
Bezüglich des Falles fand ich diesen dritten Band etwas schwächer als die Vorgänger. Die Ermittlungen selbst waren mir ziemlich egal. Die Geschichte um Shibeka, die versucht, herauszufinden, was aus ihrem seit neun Jahren verschwundenen Ehemann geworden ist, ist dagegen sehr warmherzig geschrieben.
Und das Ende ist wieder absolut fieslich cliffhangerich. grrrr. Will weiterlesen.