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 (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...

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Jenny32
LeFre
dream.
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dream.




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BeitragThema: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDi Jul 10, 2012 8:42 am

Hallöchen,

hab schon vor einiger Zeit ein kleines Büchlein verfasst, was vllt auch vom Verlag verlegt wird...Einziges Problem: Mindestens 100 Leute müssen es bestellen...Hoffentlcih schreckt euch das jetzt nicht alle ab und ihr lest euch trotzdem den Prolog erst mal durch...Das Genre ist eine Mischung aus Fantasy und Abenteuer und wie gesagt, ich ar jünger, als ich es eröffentlich habe! Laughing Daher könnte der Stil etwas ungewöhnlich sein Jump ...So genug des unnötigen Geschwätzes, hier ist der Prolog... Rolling Eyes
Freue mich über ehrliche Kommentare! cheers
glg dream.

Das lindgrüne Mädchen

Prolog


Manila stand einem hoch gewachsenen, wuchtigen Mann gegenüber. In seiner behaarten, kräftigen Hand hielt er einen langen Dolch mit schwarzem, ledernem Griff, den er bedrohlich über ihrem Kopf schwang. Sein Blick allein brachte sie problemlos zum Zittern. Sie blickte hinauf zum Mond. Ein leuchtender, gelber Ball strahlte vom pechschwarzen Himmel. Mehrere tausende, gleißend hell scheinende Sterne zierten das endlos weite, nie enden wollende Firmament. Ein kühler, eisiger Windhauch, der förmlich nach frisch gefallenem Schnee roch, verwandelte sie sofort. In das, was sie war. In eine Minzfrau, eine ganz besondere Art von Meerjungfrau. Langsam, es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor, wichen die langen, lindgrün verfärbten Beine einem Fischschwanz, dessen Schuppen die Farbe von Pfirsich hatten. Die zuvor vollkommen verfilzten, algenartigen Haare wurden ebenfalls so rosa wie der Schwanz. Mit gemütlichen Schritten und entspanntem Gesicht kam der rotgesichtige Mann stampfend auf sie zugelaufen, um ihr endgültig den Garaus zu machen. „Jetzt ist alles aus!“, stöhnte sie verzweifelt im Stillen. Die schneidend kalte Luft machte ihr furchtbar zu schaffen, als sie mit Mühe versuchte, die Verwandlung möglichst schnell rückgängig zu machen.
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LeFre




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDi Jul 10, 2012 8:47 am

Das klingt echt gut Smile Wie lang ist das ganze Buch? So in etwa?
Und worum geht es genau? Ich meine, der Prolog lässt zwar was erahnen, aber... Wink
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dream.




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDi Jul 10, 2012 9:17 pm

Also es geht um vier Jugendliche, die allesamt bestimmte Begabungen haben, die man einem Element zuordnen kann...Das Buch, zu dem der Prolog gehört, ist insofern nur der erste Teil und behandelt, wie die vier zusammenfinden...Manila ist die Anführerin und eins kann ich verraten: Am Ende des Buches erwartet die vier ihre erste, große Prüfung, also ein Kampf gegen einen ziemlich mächtigen Gegner...Achja, das Buch hat in etwa 320 Seiten... Smile
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDi Jul 10, 2012 10:48 pm

320?! So viele Seiten könnte ich niemals schreiben Very Happy
Das klingt echt interessant Smile
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dream.




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDo Jul 12, 2012 2:18 am

Ja, danke...aber wie gesagt, wird nur veröffentlicht, wenn es auch bestellt wird... Crying or Very sad
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Jenny32




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDi März 05, 2013 1:58 am

Hey dream.

Was für ein Verlag is das denn? Und bieten die dir denn auch ein Lektorat?
Es ist immer ein grandioses Gefühl, wenn man merkt, dass das was man geschrieben hat, auch veröffentlicht wird - aber wenn man damit wirklich Erfolg haben möchte, muss da ein Profi drüber. Da führt kein Weg dran vorbei. Denn im Kopf des Autors klingt das immer super logisch und alles passt, aber für den Leser ist das oft nicht der Fall. Weshalb Bücher bei so manchem "Verlag" ohne Lektorat einfach niemals auch nur annähernd eine Chance haben.

Das Angebot scheint auch etwas seltsam: du musst 100 Stück abnehmen? Oder müssen die vorbestellt sein?


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dream.




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDi März 05, 2013 4:40 am

Vorbestellt und ja, um ehrlich zu sein, habe ich mittlerweile die hoffnung, dass jemals etwas veröffentlicht wird, aufgegeben...
echt blöd gelaufen, aber der verlag bietet einem auch keine hilfe in sachen werbung... Sad Neutral
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Jenny32




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDi März 05, 2013 4:45 am

Oha, ja so etwas hab ich mir schon gedacht. Das ist leider häufig so. In der Regel braucht man schon ein bisschen Eigenkapital, um ein Buch auf den Weg zu bringen, vor allem, wenn Kontakte etc. fehlen und es sich um eine Erstveröffentlichung handelt.

Du könntest die 100 Stück selbst abnehmen?
Das ist Standard-Prozedere.

Aber mal ganz im Ernst: wieviele würden die denn drucken? So insgesamt. Die kalkulieren ja damit, wenn 100 Stück gekauft werden, die Kosten zu decken .... Hm ... Find ich ganz schön knapp gerechnet.

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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDi März 05, 2013 6:48 am


Oh sehr sehr gut hört sich das an.

Gerne werden wir es Rezensieren wenn es veröffentlicht ist
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dream.




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeMi März 06, 2013 3:35 am

ja, wenn es veröffentlich wird... *seufz* Embarassed
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Selene




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeMi März 06, 2013 12:20 pm

Und wo kann man es denn bestellen?
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Elyssa

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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDo März 07, 2013 1:20 am

Hallo dream *wink*,

hey, 320 Seiten sind ja schon mal eine Hausnummer. Na ja, und Meerjungfrauen sind eh die neuen Vampire Wink

Aber ganz ehrlich, das mit dem Verlag hört sich seltsam an. Sollte nicht ein seriöser Verlag sich um Werbung und dieses ganze Vermarktungszeugs kümmern? Und überhaupt sollte es der Verlag sein, der den Autor bezahlt, aber niemals umgekehrt. Ich bezahle ja auch nicht meinen Chef, damit ich für ihn arbeiten darf.

dream. schrieb:
ich ar jünger, als ich es eröffentlich habe! Laughing Daher könnte der Stil etwas ungewöhnlich sein

Hm, wenn du jetzt nicht mehr ganz mit deinem Text zufrieden bist, dann schreib ihn doch um. Such dir einen oder besser noch mehrere engagierte Betaleser und mach daraus die beste Geschichte, die du jetzt schreiben kannst. Und dann probier es noch mal mit einem Verlag. Wenn es klappt, wunderbar - es muss schon cool sein, den eigenen Namen auf einem Buchdeckel zu lesen. Aber hauptsächlich geht es doch darum, Spaß am Geschichtenerzählen zu haben.

Liebe Grüße
Ely
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Jenny32




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDo März 07, 2013 3:17 am

hey elyssa - ganz so einfach ist das mit Verlagen heute nicht. für die erstauflage wird man in der regel nicht bezahlt. sondern man zahlt noch eben drauf. publikationszuschuss nennt sich das dann. das können mal ein paar exemplare sein, die abgenommen werden müssen oder auch mal mehrere tausend euro. und es ist auch nicht mehr automatisch so, dass der verlag das drumherum übernimmt. das kommt immer auf den verleger an. oft ist nicht einmal mehr ein lektorat inbegriffen. wie hat letztens ein guter freund so schön gesagt? Das Verlagswesen ist das neue Musikbusiness Wink
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dream.




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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeDo März 07, 2013 4:56 am

eure tipps helfen mir schon... ich werde es, sobald sich der verlag meldet, um mich vom vertrag zu entbinden (sollte es je dazu kommen...) werde ich überarbeiten und mir einen neuen suchen!!! Smile

wenn ihr wollt, kann ich ja mal ne richtige leseprobe reinstellen... Rolling Eyes
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Teppichhai

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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeMi März 27, 2013 1:19 am

Hallo,

ich bin ja neu hier, aber ich sag trotzdem mal was dazu. Ich kenne diese Sorte Verlag. Lass die Finger davon und machs woanders. Das ist im Grunde so was Ähnliches wie Druckkostenzuschussverlag.
Ein richtiger Verlag verlangt von dir: NICHTS! Keine Selbstbeteiligung, keine Zuschüsse und schon gar keine Vorbestellungen! Ich weiß, das sieht immer schön aus und man fühlt sich gut, aber diese Leute nehmen JEDES Buch, das genug Vorbestellungen hat! Das ist kein Qualitätsmerkmal und du erhältst kein Lektorat und die werden auch sonst nichts investieren!

Es gibt zwei vernünftige Möglichkeiten für dich.
1. richtiger Verlag (sobald die Geld wollen, egal für was - Finger weg! Das heißt Verlag, ist aber keiner!)
2. POD - Print on Demand. Da kannst du dein Buch kostenlos veröffentlichen und bekommst wenigstens Geld für jedes Exemplar, das verkauft wird! Da gibt's verschiedene Anbieter zu verschiedenen Konditionen. Manche haben sogar keine Kündigungsfrist. Das heißt, du kannst jederzeit aussteigen und es kostet dich keinen Cent.

@Jenny32: Das stimmt nicht. Du redest da von DKZV (Druckkostenzuschuss- oder Bezahlverlag). Das sind keine Verlage, der Begriff ist nicht geschützt. Publikationszuschuss ist nichts weiter als Abzocke und wer einmal bei so einem Verlag was rausbringt, der wird von seriösen Verlagen nicht mehr angenommen. Jeder seriöse Verlag gibt dir VORHER Geld, er verlangt keines. Dieser Vorschuss ist normalerweise eine niedrige 4-stellige Summe. Alles andere ist kein Verlag. Man fällt leicht darauf herein. Obwohl es immer mehr seiten gibt, die darüber aufklären, herrscht dieser große Irrtum, man müsse für sien Buch zahlen, nach wie vor überall.

PS.: Bücher über Meerjungfrauen finde ich super. Das sind meine liebsten Fantasywesen. Ich bin ein großer MJFF (Meerjungfrauen-Fan). Über eine längere Leseprobe würde ich mich freuen.
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeMi März 27, 2013 5:32 am

Danke für deinen Kommentar, teppichhai...
Und ja, ich werde es jetzt endlich in Angriff nehmen und die vom Verlag mal anrufen und fragen, ob ich den Vertrag kündigen kann...
Eine längere Leseprobe setze ich mal unter den Beitrag... Wink
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeMi März 27, 2013 5:36 am

Leseprobe, Kapitel 1

(Diesen Text habe ich in jüngeren Jahren verfasst, er könnte also manchmal etwas kindlich wirken! Rolling Eyes )

Kapitel 1:Das Amulett

Sie saß in einem großen Kreis von sieben Mädchen auf einem Felsen, der aus dunklem, pechschwarzem Gestein war und aus tiefem Wasser ragte. Sie vermutete, dass es ein Onyx war. Dieser riesig hohe Felsen war ganz in der Nähe ihres geliebten Heimatdorfes. Es war angenehm kühl im Gegensatz zu morgens und vor allem zu mittags, weil sich die beschwerende Hitze dann nicht so sehr staute. Manila blickte ihre Freundin Mana-o an, die neben ihr auf dem erhöhten Felsen saß. Sicher war sie nicht ganz so aufgeregt wie sie, aber dennoch konnte sie spüren, dass auch ihre Freundin bis zum Zerreißen gespannt war, was für eine gefährliche Aufgabe sie erwartete. Denn heute war ihr besonderer Tag. Die Aufnahmeprüfung für den Clan der jüngeren Minzfrauen war sicher nicht sonderlich einfach, aber vermutlich zu schaffen, wenn man denn eine dieser sonderbaren Meerjungfrauen war und sich auch anstrengte und sich wie sie wochenlang darauf vorbereitet hatte. Für diese entbehrliche Prüfung musste man zwar eigentlich so alt sein wie sie, doch die kleine Schwester von Mana-o, ihr Name war Saphira, hatte den beiden Anführerinnen Amana und Atacama in einem Duell gezeigt, dass sie fast noch stärker war als die beiden. Letztendlich wurde die sinnlose Altersgrenze letztlich aufgehoben, da es nur noch zwei weitere lindgrüne Mädchen gegeben hatte, die auch Minzfrauen gewesen waren. Warum es immerzu Minzfrau und nicht Minzmädchen hieß, wusste niemand so genau. Die Zwillingsschwestern Nana und Namira waren diese letzten, ebenso besonderen Mädchen. Sie sah man kaum einen Tag ohne die andere. Es war so, als ob die beiden bei der Geburt zusammengewachsen wären. Plötzlich erhob sich die mächtige Anführerin. Atacama war ein ganzes, entscheidendes Jahr älter als Amana und daher durfte sie die winzig kleine Gruppe der Jüngeren führen. Sie ergriff das Wort, als wäre es etwas völlig normales: „Manila! Du wirst heute deine Prüfung ablegen. Willst du Einspruch einwenden, so erwidere nun und unwiderruflich etwas!“ Manila wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als ihre große Schwester, die stellvertretende Anführerin Amana, ihr mit einem Kopfschütteln gebot, stumm zu bleiben. Sie hat Recht. Mutter will, dass ich diese Aufgabe hinter mich bringe und das werde ich tun! Sie gehorchte also ohne ein weiteres Wort zu verlieren. „Nein? Dann besorge uns das heilige Wasser aus der verwunschenen Höhle auf der Westseite unseres Heimatdorfes!“, befahl Atacama und ließ ihren Arme schweifen in die Richtung, wo die besagte Höhle lag. Sie nickte und erhob sich zu ihrer vollen Größe. Der fahl schimmernde Mond beschien ihren mintgrün leuchtenden Körper und ließ seine starke Kraft an ihr aus. Die Beine wurden zu einem pfirsichfarbenen Fischschwanz und die Haare verfärbten sich in demselben, andersartigen Ton. Manila holte noch einmal tief Luft und breitete sich ihren für sie wasserdichten Plan in Gedanken aus, mit dem sie zu der einzigartigen Höhle kommen wollte. Sie blickte in das dunkle, schwarz glänzende Gewässer. Eine mächtige Welle der Furcht und Aufregung übermannte sie direkt. „Es passiert dir nichts, ganz ruhig!“, versuchte sie sich verzweifelt zu beruhigen. Kurz entschlossen sprang sie mit einem leisen, unbedeutend wirkenden Plätschern in das tiefblaue, tintenartige Wasser.

Fasziniert beobachtete Mana-o ihre beste Freundin. Das Mädchen, das ein gutes Stück größer war als sie, versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, während sie den Anforderungen ihrer beiden Schwestern lauschte. Aber sie selbst konnte genau sehen, dass das lindgrüne Mädchen hin und wieder sehr nervös mit dem linken Fuß wippte. Auf und ab. Wie die Wellen, die kamen und gingen. Die laue Sommerluft ließ sie schwitzen, doch es konnte auch an der übermächtigen Aufregung liegen. Sie hatte noch die alles entscheidende Prüfung vor sich. „Hoffentlich ist sie nicht so derartig schwer!“, murmelte sie vor sich hin, als ihre Freundin sich für ihren Start bereit machte. Nun wusste die Minzfrau scheinbar, was für eine harte Aufgabe es zu erfüllen galt. Neben ihr griff eines der kleineren Mädchen nach ihrem lindgrünen, schlanken Arm. Es war Nana. Das Mädchen sah sehr verschreckt und ziemlich beunruhigt aus. Nicht nur das, sie zitterte sogar wie Espenlaub. „Keine Sorge, ihr passiert nichts dabei“, flüsterte sie den beiden kleinen Kindern zu. Hoffe ich doch. Ich will sie nicht verlieren! Namira nickte, doch sie konnte ganz leicht erkennen, wie viel lähmende Angst diese Minzfrau haben musste. Behutsam strich sie den beiden kleinen Mädchen die algengrünen Haarsträhnen aus dem cremefarbenen Gesicht: „Keine Angst! Ihr beide werdet ganz sicher keine Probleme mit der Prüfung haben“ „A-aber, wenn nun etwas Schlimmes geschieht, was sollen wir denn dann nur machen?“, stotterte Nana, sie war den Tränen nahe. „Seht doch, Manila ist vorbereitet, ihr wird nichts passieren. Und solltet ihr zu große Angst bekommen, werde ich euch wegbringen, okay?“, erklärte sie sanft. Endlich beruhigten sich die Zwillingsmädchen, aber dennoch schienen sie nicht besonders froh. Getrost sah sie zu, wie ihre beste Freundin auf dem mattschwarz glänzenden Felsen Atem holte und sich dann in die endlose, zwielichtige Tiefe stürzte.

Eisige Kälte empfing sie sofort, nachdem ihre Füße die Oberfläche gestreift hatten. Allerdings war Manila inzwischen schon an sie gewöhnt. Beim Schwimmen wirbelte sie ein paar runde, farbenfroh leuchtende Luftblasen auf. Auf einmal entdeckte sie etwas. Ein leuchtendes, goldfarbenes Amulett steckte in dem sandigen Meeresboden. Es hatte die ebenmäßige Form einer gerade aufgegangenen Mondsichel. Sie konnte einfach nicht widerstehen bei dem Anblick dieses rätselhaften Zeichens. Mit zwei schnellen Zügen tauchte sie zu der Stelle hinab, an der sie das besondere Amulett gesehen hatte. In dem Moment, in dem sie es allerdings in die rechte Hand nahm, passierte es, ohne Vorwarnung oder ein Geräusch. Ein feinmaschiges Baumwollnetz wurde urplötzlich über sie und über ihren Kopf geworfen. Es ähnelte einer Sonderanfertigung von einem Fischernetz. Verflixt! Ich hätte es wissen müssen! Jetzt sitze ich ganz schön in der Patsche! In ihr machte sich die pure Verzweiflung wie ein Fächer breit. Wild trat sie im nachtschwarzen Wasser umher und versuchte aus dem wollgrauen Netz zu fliehen. Das erwies sich als zwecklos und komplett unnötig verschwendete Energie. Nicht ein einziges Loch war auch nur ansatzweise groß genug. Selbst die kleinsten Fische konnten sich hier nicht mehr befreien. Schließlich gab sie es bedrückt auf. Da spürte sie, wie ihr auf einmal unglaublich schwindlig wurde. Ihre Lungen brannten wie Feuer und schrien förmlich nach Luft. Das war das größte und bisweilen ärgerlichste Problem bei Minzfrauen. Sie hatten Lungen, die zwar länger ohne Sauerstoff auskamen, dafür konnten sie aber auch nicht wie normale Meerjungfrauen eine kleine Ewigkeit unter Wasser verbringen. Sie mussten spätestens nach einer halben Stunde hoch und wieder zu Atem kommen. Manila wusste nicht, wie viel Zeit sie bereits für das Tauchen verwendet hatte. Doch scheinbar schon viel länger als sie gedacht hatte. Um sie herum begann sich alles zu drehen wie in einem undurchsichtigen Strudel. Der Schwindel verwandelte sich in eine unangenehme Ohnmacht. Die sonst so schrillen Geräusche des Meeres verklungen endgültig in ihren Ohren und weiße Punkte tanzten unverschämt und frech vor ihren Augen.

Der Fischer rief schnellstens nach seinem Freund. Sein Name war Jerry Torrens. Mit Tippelschritten, so fand er es zumindest, kam Joseph Haven, sein bester Freund und Auftraggeber, mit verschwitztem Gesicht angelaufen. „Sieh nur! Ich hab sie!“, sagte er und deutete auf sein besonders geknüpftes Fischernetz. In ihm lag ein andersartiges Mädchen, dessen gesamter Körper lindgrün war. Nur ihr Gesicht glänzte wie teurer Marmor. Vorsichtig wollte Jerry die Schönheit anfassen, aber Lord Haven hielt ihn mit einem Handgriff zurück: „Möglicherweise hat sie irgendeine Krankheit. Danke für deine Hilfe! Ich weiß es zu schätzen, doch nun sollten wir zuerst einmal wieder nach Hause kommen. Danach kümmere ich mich persönlich um den Glücksfang“ Ohne zu zögern ging Jerry wieder an seine monotone Arbeit, die sich jetzt erneut um die Steuerung des kleinen Fischkutters handelte. „Ich frage mich immer noch, wie wir mit dem Ding überhaupt so weit kommen konnten!“, murmelte er erstaunt. Er riss das rund geformte Steuer aus Eichenholz herum und wendete den Kutter Richtung Heimat. Die warme, schwüle Luft hatte ihn schier zur Verzweiflung gebracht. Der Schweiß lief ihm irgendwann wieder in den Mund und dann bekam er diesen unangenehmen, salzigen Geschmack die ganze Zeit über zu spüren. Seufzend spuckte er aus dem Fenster der kleinen Steuerzelle des Kutters in die nächste Welle. Vor ihm erstreckte sich ein weitläufiges, nicht enden wollendes Wasserreservoire. Die Schiffsschraube röhrte ohrenbetäubend, während das winzige Boot sich langsam wieder an die stets erhöhte Geschwindigkeit gewöhnte. Die Bugwelle wuchs um einige Zentimeter an, als das Fischerboot mit ungeheurer Geschwindigkeit vorpreschte. Am finsteren, pechschwarzen Himmel funkelten die alle etwas unterschiedlichen Sterne. Ihr gleißendes, goldgelb strahlendes Licht erfreute selbst ihn. Solche glasklaren Nächte und Tage gefielen Jerry sehr. Tage, an denen er dank der großen Hitze auch noch dank der Klarheit am Himmel nachts mit seinem Kutter rausfahren und eine gute Ausbeute machen konnte. Seit er für Lord Haven arbeitete, hatte sich sein Leben um einiges verbessert. Kürzere Arbeitszeiten waren nur eines der vielen Beispiele. Weil es ihm jedoch noch dazu viel Spaß machte, für den Lord zu arbeiten, übernahm er auch gerne andere Aufgaben, die nicht unbedingt etwas für einen Fischer waren. Durch diese Zusatzjobs hatte sich eine relativ gute Freundschaft zwischen ihm und seinem großartigen Arbeitgeber entwickelt. Erst jetzt dachte er an seine wunderbare Frau und seine Kinder. Sein Sohn, Daniel, war auch bald bereit für seine erste Tour über das weite Meer. Gleichzeitig musste er daran denken, dass es nicht sein Sohn, sondern ein Scheinsohn war, den er nur für eine bestimmte Zeit bei sich hatte. „Jerry!“ Die aufgeregte Stimme seines Herrn weckte ihn aus seiner nachdenklichen Grübelei. „Komm bitte her, ich möchte, dass du dir das hier ansiehst!“ Ohne zu zögern lief er seinem laut brüllenden Freund entgegen, der ihn sehr nervös zum Heck winkte. Was er jetzt wohl hat? Ich hoffe, es ist nicht wieder irgendwas Unwichtiges!

Zu Anfang empfand sie es noch als ganz normal, dass es etwas längere Zeit in Anspruch nahm, bis ihre kleine Schwester wieder hier ankam. Allerdings erkannte Amana am endlos weiten Himmel bereits einen schwachen Anflug der Morgenröte. Sie stieß ihre ältere Schwester an: „Atacama? Findest du es nicht auch seltsam, dass sie so lange fort ist?“ Diese wandte nicht einmal den Kopf, doch trotzdem konnte sie ihre feste Antwort hören. Das lag wohl wieder einmal an ihrer mächtigen Kraft, der Gedankenkontrolle. „Ich weiß, jemand sollte nach ihr suchen. Am besten zu zweit. Du bekommst diesen Auftrag! Such dir noch eine Person aus, dann könnt ihr aufbrechen“, lautete die entschlossene Antwort der Anführerin. Sie versuchte zu lächeln, auch wenn es ihr gar nicht schmeckte, nach ihrer Schwester zu suchen, wo es doch noch genügend andere gab, die das sicher genauso bereitwillig tun konnten. Ärgerlich setzte sie sich zu der besten Freundin ihrer kleinen Schwester. Mana-o mühte sich damit ab, die beiden, sehr aufgeregten Zwillinge zu beruhigen. „Lass das ruhig mal sein und bring die zwei nach Hause. Ich habe eine kleine Vorprüfung für dich!“, bat sie die beschäftigte Minzfrau freundlich. Das ließ sich das lindgrüne Mädchen nicht zweimal sagen: „Okay, kommt mit, ihr beiden! Ich bringe euch nach Hause“ Namira sagte eigentlich nie etwas. Auch heute blieb sie wieder einmal stumm, doch man sah ihr eindeutig an, dass sie sich furchtbare Sorgen um das noch nicht zurückgekehrte Mädchen machte. Dagegen war ihre Zwillingsschwester völlig anders. Nana wimmerte laut und ihre Schluchzer fuhren sogar Amana wie Schwerthiebe durch Mark und Bein. Trotzdem folgten sie der Minzfrau auf dem gewundenen Pfad aus Pflastersteinen zurück ins Dorf. Plötzlich war es wirklich sehr ruhig. Die Vögel schliefen noch tief und fest und außer ihr und Atacama hielt sich kein anderer mehr auf dem hohen Felsen auf. Nun erhob sich auch die Clanführerin ohne sich noch einmal umzudrehen und sprang vom Felsen in das von den ersten Sonnenstrahlen angestrahlte, himmelblau leuchtende Wasser. Sie blieb allein zurück. „Das war ja mal wieder typisch!“, rief sie verärgert aus und berührte mit ihren nackten Füßen gelangweilt die Wasseroberfläche. Die wenigen Tropfen reichten aus, um ihren pfirsichfarbenen, schuppigen Fischschwanz erscheinen zu lassen. Sie war gerade dabei sich wieder ein kleines bisschen zu entspannen, da fassten zwei schlanke Hände sie unsanft von hinten an. Erschrocken drehte sie sich zu dem Unbekannten um. Wer wagt es, meine Ruhe zu stören?

„Ich bin es doch nur!“, sagte sie, als die Minzfrau vor ihr überrascht zusammenfuhr. Das Mädchen drehte sich sofort um. Jeder konnte sehen, dass sie mittlerweile fast am Kochen war vor unbändiger Wut: „Mana-o, mach so was nie wieder!“ „Was für eine Aufgabe hast du denn nun?“, wollte sie interessiert und voller Neugier wissen. Amana atmete tief durch, um sich anscheinend wieder halbwegs zu beruhigen, dann lächelte sie zuckersüß. Sie wusste sofort, dass es komplett aufgesetzt war. „Meine ältere Schwester, die weise Clanmeisterin, möchte, dass wir deine Freundin suchen. Manila ist noch viel zu unerfahren, um allein im Meer herumzuschwimmen. Bist du dabei?“, erklärte die Minzfrau und setzte das falsche Lächeln nicht ab. Mana-o konnte sich ein schwaches Grinsen nicht verkneifen: „Ja, natürlich!“ „Nun gut, dann los!“, rief das lindgrüne Mädchen aus, bevor sie in das azurblau schimmernde Wasser sauste. Sie selbst holte noch einmal Luft, dann ließ auch sie sich mit einem geraden Kopfsprung laut plätschernd in das angenehm kühle Blau hinab sinken. Die kräftigen Wellen fielen über ihrem Kopf jedes Mal in sich zusammen und erzeugten wiederum neue Wellen. Der Kreislauf des Wassers faszinierte sie immer wieder. Es ist einfach unglaublich wie gut das Zusammenspiel zwischen Ebbe und Flut mein Leben und das Leben des Wassers und der Fische bestimmt! Erst jetzt konzentrierte sie sich auf die bunte Vielfalt an leuchtenden Farben, die der Ozean in Fülle zu bieten hatte. Ein Anemonenfisch rauschte zischend an ihrem Ohr vorbei, bevor er sich wieder in seinem Heim versteckte. Auf einmal fiel ihr forschender Blick auf etwas Glänzendes. Neugierig tauchte sie näher an das ungewöhnliche Etwas heran. Es war eine golden glänzende Gliederkette, an deren abrupten Ende hing ein wunderschön ebenmäßig geformter Anhänger in Form der vor kurzer Zeit vom Himmel verschwundenen Mondsichel. Sie griff danach, doch ihre zittrigen Hände fassten ins Leere. Die Kette rutschte ihr weg und sank wieder in den staubigen, schwefelgelben Sand. Nun bemerkte sie die schwarze, schmierige Spur, die geradewegs auf das offene Meer hinaus wies. In ihrem Inneren schien eine Stimme zu sagen: „Folge dem Pfad der zwielichtigen Spur!“ Mutig glitt sie hinter dem rätselhaften Film her. Was auch immer hier geschah, es war äußerst merkwürdig. Ich verstehe das zwar nicht wirklich, aber na gut. Was soll‘s?

Lord Haven unterdrückte seine heiß aufsteigende Wut, während sein knochiger, dürrer Finger anklagend auf das klaffende Loch in der Heckwand wies: „Hattest du nicht gesagt, der Kutter wäre in Ordnung?“ „Das dachte ich auch, aber anscheinend ist das alte Leck von damals wieder aufgebrochen!“, rechtfertigte der Fischer sich. Stöhnend stützte er sich auf den schwankenden Rand des Schiffes: „Wer weiß schon, wie viel Öl bereits in das Wasser geflossen ist! Das ist eine Katastrophe!“ Inzwischen war ihm ganz mulmig zumute, wenn er darüber nachdachte, wie ein schmieriger Schmutzfilm sich langsam durch den sonst so reinen Ozean zog. Alleine wegen der dadurch unnötig gefährdeten Fische. „Keine Panik! Ich dichte das Loch ab und dann können wir unbesorgt weiterfahren!“, versuchte sein Freund ihn zu beruhigen. Das verschaffte ihm kein bisschen Erleichterung. Ohne noch ein weiteres Wort über den sinnlosen Vorfall zu verlieren, wandte er sich zu der Fahrerkabine um: „Und wer soll uns dann bitte fahren? Jetzt stehen wir ja schon unnötigerweise ohne uns zu bewegen!“ Auch darauf hatte der füllige Mann eine ziemlich gute Antwort: „Das übernimmt entweder der Autopilot oder du!“ Das gefiel ihm ja schon mal überhaupt nicht: „Das kommt gar nicht in Frage! Der Autopilot kann sich gerne damit beschäftigen!“ „Na gut, ich schalte ihn ein“ Der Mann am Heck lief mit schweren, stampfenden Schritten in die Steuerungskabine und Lord Haven beobachtete kritisch, wie er die unterschiedlichsten Knöpfe drückte. Mit einem heftigen Ruck setzte sich das kleine Boot leicht zitternd in Bewegung. Inzwischen war die goldene Sonne aufgegangen und stand hoch am glühenden, blauen Himmel über ihnen. Die Strahlen erzeugten ein mächtiges Stechen in seinem Kopf. Er wankte zu der schrägen Treppe, die zum Unterdeck führte. Das Holz knarzte kreischend, während er die Stufen in die nachtschwarze Dunkelheit hinabstieg. Hier unten war es sehr kalt und zugig. Vorsichtig suchte er die halb zerstörte Wand nach dem Leuchter ab. Endlich fand er ihn. Er holte das Feuerzeug aus seiner ausgebeulten Hosentasche und entzündete die porzellanweiße Kerze. Der matte, hellgelbe Schein reichte aus, um in die komfortable Küche zu gelangen, wo das Licht von draußen, das in die Fenster schien, ausreichte, um ganz gut sehen zu können. Schon hatte er die smaragdgrüne Flasche in der Hand und ohne noch weiter nachzudenken, stürzte er den kompletten Inhalt seinen brennenden Hals herunter. Mit einem Mal drehte sich die Welt wie aufgezogen. Er schwankte. Liegt das an den starken Bewegungen des Kutters oder weshalb wird mir auf einmal so übel? Ehe er Zeit hatte, diese belastende Frage zu lösen, brachte ihn der Schwindel endgültig zu Fall. Kalter Angstschweiß tropfte von seinem verschwitzten Gesicht und schließlich sah er nur noch einen grellweißen Blitz.

Langsam fühlte er sich wirklich wie ein Sklavenarbeiter. Jerry drückte gerade einen schmutzigen, löchrigen Lappen auf das stets größer werdende Loch. Endlich hielt der notdürftige Verschluss. Mit der anderen Hand verstopfte er den schwarzen, gierigen Schlund völlig mit einem hölzernen Stopfen. Es gab ein schlürfendes Geräusch, doch nun floss endlich kein Öl mehr nach. Dieses schwerwiegend erschienene Problem war gelöst. Schwerfällig erhob er sich aus seinem Sitz und ging wieder auf die anthrazitgrau schimmernde Fahrerzelle zu. Er erreichte gerade den winzigen Eingang, da hörte er das laute Krachen. Erschrocken fuhr er zusammen und blickte sich um. Nein, hier schien alles noch in bester Ordnung zu sein. Kurz blickte er aus dem leicht verschmierten, runden Fenster zu dem abgedichteten Leck. Aber auch dort war mittlerweile eine wunderbare Ruhe eingekehrt. Nun wollte er es aber wirklich wissen. Er ließ die automatische Steuerung vorsichtshalber weiterlaufen und begutachtete erneut den einzigartigen Fang, den er heute gemacht hatte. Auch das lindgrüne Wesen, das auf dem Deck lag, war unbewegt und schien noch immer bewusstlos. „Dann kam es von unten!“, schlussfolgerte er und ging auf die rostige Eisenluke zu, die aus dem dreckigen, schlammverschmierten Boden hervorragte. Unter Ächzen bekam er die verklemmte Luke wieder auf. Sie quietschte ohrenbetäubend laut. Etwas Öl war hier dringend vonnöten. Ein schwacher Kerzenschein drang zu ihm hinauf, der jedoch sogleich erlosch, als ein kräftiger Luftzug vom Deck auf die Kerze traf. Dennoch war es sehr hell. Mattes Licht, nur so groß wie eine ebenmäßige, gerade Linie, geleitete ihn zu der kleinen Kombüse. Fassungslos starrte er den reglosen Körper seines guten Freundes an. Schnell entriss er dem Mann die gläserne, grün schimmernde Flasche und klopfte gleich darauf vor die aschfahle Wange des Bewusstlosen. Es dauerte nicht lange und der Lord schlug leicht verwirrt, gleich darauf aber wieder sehr klar, die Augen auf: „Ich hätte wirklich auf meinen Arzt hören und die Finger von dem Zeug lassen sollen!“ „Das stimmt, aber jetzt geht es dir ja wieder besser. Und zur Not verstecke ich alle meine alkoholischen Getränke vor dir!“ Dabei lachte er und auch sein Herr stimmte glücklicherweise mit ein.

Schon nach wenigen Augenblicken verging Amana die Lust, nach ihrer Schwester zu suchen. Ehe jemand etwas gegen sie sagen konnte, hatte sie in der Schwärze der Tiefe gewendet und steuerte nun das unter Wasser schwach erkennbare Ufer an. Das spärliche Licht wurde wieder mehr, bis sie schließlich aus der flachen, wellenarmen Wasseroberfläche hervorbrach. Am mattblauen Himmel leuchtete die unverschämt schmerzhafte Sonne und brannte mal wieder unnachgiebig auf die kleinen Holzhütten des Dorfes. Sie wusste, dass die Strahlen nicht sehr zimperlich mit ihr umgehen würden und so entschied sie sich, so weit wie möglich an den noch etwas entfernten Strand zu schwimmen. Kräftig stieß ihr rosafarbener Fischschwanz sie vorwärts. Das eiskalte Wasser war wahrlich die reinste Erfrischung, die es auf dieser Welt gab. Nichts kühlt besser als kaltes Wasser. Ich liebe es! Einige kleine, farbenfrohe Fische sausten angstvoll an ihrem schlank geformten Körper vorbei, hielten sie doch gar für einen Hai oder ein anderes großes Raubtier. Das brachte sie schon zum schmunzeln. War sie das nicht manchmal auch? Zumindest sprach ihre große Schwester so über sie und das musste doch schon was heißen. Lächelnd stieg sie aus dem eiskalten Wasser. Der heiße, wärmende Sand streifte sie und es fühlte sich an, als wäre ein Teil ihrer Haut direkt abgeschliffen worden. Eine sehr reizende Vorstellung. Sie schüttelte sich und ging langsamen Schrittes in den Schatten einer winzigen Kokosnusspalme. Auch hier herrschte die drückende Schwüle vor, doch es war gerade noch so erträglich. Besser zu ertragen als die vielen heftigen Tsunamis, die die Küste Jahr für Jahr heimsuchten. Da hatte sie die Hitze wirklich lieber. Gerade, nachdem sie den staubigen Sand von ihrer dunkelgrünen Leinenhose abgeklopft hatte, stellte sich ihr die junge Clanführerin breitbeinig in den Weg. Ihrem Gesicht war die Sorge um die kleine Schwester deutlich anzusehen: „Was tust du hier? Wo ist sie?“ „Da jedenfalls nicht und ich habe keine Lust, meine Freizeit für jemanden zu opfern, der sich nicht für mich interessiert!“, antwortete sie wutschnaubend und wollte sich schon abwenden. Die Ältere seufzte nur: „Mutter hatte Recht. Dir ist nur eins wichtig: Dein Ego“ Das reichte ihr. Sie schluckte ihre mächtige Wut hinunter und wandte den Kopf, um zu gehen. Aber gleich darauf wurde sie von einer unsichtbaren Kraft wieder herumgerissen. „Bleib hier und such weiter!“ Die Stimme der Minzfrau ging ihr inzwischen nur noch auf die Nerven: „Nein, das werde ich nicht tun. Sie ist mir nämlich nicht so wichtig wie dir! Schau doch selber ob du sie findest!“ Dann schaffte sie es, den starken Zauber ihrer Schwester zu durchbrechen. Ihren Füßen schienen freiheitverleihende Flügel gewachsen zu sein und so verschwand sie schnell genug aus dem Blickfeld der lindgrünen Frau. Jetzt konnte sie ihrer Wut freien Lauf lassen. Ein lautes, in den Ohren schmerzendes Krachen und die schön bunt bemalte Marmorvase, die zuvor noch auf dem verwitterten Steinsockel vor ihr gestanden hatte, zerbrach auf dem steinigen Erdboden in einige, große Stücke. Sie fiel auf die dicken Steine und entfachte ihre mächtigen Kräfte. In einiger Entfernung hockte ein kleiner Junge. Sie drang in seine schwachen Gedanken ein und befahl ihm, in das Wasser zu laufen und nicht mehr wiederzukommen. Der Kleine konnte sich nicht einen Moment widersetzen und rannte los, in sein eigenes Verderben. Das ist sein Problem, er hätte mir halt nicht über den Weg laufen sollen!
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeMi März 27, 2013 5:50 am

Schau mal in deren AGBs bzw. in deinen Vertrag! Da steht bestimmt drin, wie du wieder rauskommst.
Ich bin übrigens ab und zu in einem Chat, wo Autoren von Meerjungfrauengeschichten sind. Bei Interesse schreib mir eine PN, dann kannst du mal mitkommen.

Ja, dein Text klingt noch nach jüngeren Jahren und wäre auch eher für jüngere Leser geeignet. Diese Idee mit den Minzfrauen hab ich noch nicht ganz verstanden, aber ich finde sie grundsätzlich gut, weil es mal was Neues ist.
Allerdings ist hier etwas passiert im Text. Du weißt all die Sachen und du weißt mehr als der Leser. Gleich zu Anfang überhäufst du den Leser mit Informationen. Das ist viel zu viel. Man muss nicht gleich wissen, was es mit der Prüfung und all dem auf sich hat. Ich würde ganz bei der Situation bleiben und die Infos Stück für Stück rausgeben.
Dann finde ich das mit dem Amulett etwas seltsam. Ist das Zufall oder ein Köder? Kommt rüber wie eine Falle, die sie gestellt haben. Als Zufall fände ich das zu viel.
Ich frage mich auch, in welcher Zeit das spielt. Es ist ein knarrendes Holzboot und sie benutzen Kerzen, haben aber einen Autopiloten, der das Boot steuert?
Da müsste man noch mal drüber gehen. Hast du schon mal ein Expose dazu verfasst, also eine Zusammenfassung der Handlung geschrieben? Das wäre interessant.
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeMi März 27, 2013 9:45 pm

Tja, auch da kann ich bloß mit einer Zusammefassung der Handlung dienen... Ich hoffe, das ost auch okay... Embarassed Rolling Eyes


Kurze Zusammenfassung:

Manila, eine besondere Meerjungfrau, wird entführt. Der Zweck wird erst im Laufe der Geschichte klar. Hinter all dem steckt ein Wahnsinniger, der offensichtlich mehr über das Schicksal Manilas weiß als sie selbst und der bezweckt, sie auszuschalten, um endlich die Welt mit seinen Männern zu überrennen. Dessen Untergebener hat Manila zu seinen Gunsten entführt und wartet darauf, sie zu ihm zu bringen. Ein Junge namens Vince, der ebenso anders ist wie Manila, befreit sie gerade noch rechtzeitig aus ihrer misslichen Lage und bringt sie in seine Heimat. Sein Großvater scheint mehr über das weitere Schicksal von Manila, Vince und weitere Jugendlichen zu wissen, die allesamt dazu erwählt sind, die Welt um jeden Preis vor Gefahren zu behüten, in diesem Fall vor dem eiskalten Herrscher Grönlands, Aquarius. Die beiden entschließen sich, nach den zwei anderen Auserwählten zu suchen, sie wissen allerdings bisher nicht, wo und wen sie suchen müssen. Die erstaunlichen Fähigkeiten von Vince als besonderes Reptil erlauben es ihm jedoch, jeden Auserwählten über einige hundert Kilometer hinweg zu erspüren. Er weiß daher, wo sich ein weiteres Mädchen aufhält, nämlich an der französischen Küste. Durch Zufall beobachten die beiden, wie das Mädchen einen Räuber mithilfe ihrer Kräfte, sie kann sich in einen geflügelten Löwen verwandeln, erfolgreich zurückschlägt. Aber das ist nicht alles, eine ungewöhnlich starke Anziehung geht für Vince von dem Mädchen aus, das sich den Gefährten als Soleil vorstellt. Die drei begegnen in Paris dem vierten Auserwählten, er erregt jedoch kaum Aufmerksamkeit und so trennen sich die Wege der Auserwählten vorerst. Sogar Vince' Kräfte scheinen den Fremden nicht zu finden. Während ihres Hotelaufenthalts wird Manilas erneut von einem der Verbündeten des Widersachers entführt. Kurz entschlossen brechen die zwei Auserwählten auf, um Manila zu befreien. In Grönland entdeckt Manila während eines Ausbruchs, dass Aquarius auch für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist, die ihm bereitwillig geholfen hat. Sie muss ihre Freunde befreien, die ebenfalls gefangen wurden. Schließlich brechen Vince und Soleil auf, um Hilfe einzufordern von Vince' Stamm der besonderen Reptilien, ebenso aber auch von Manilas Clan der besonderen Meerjungfrauen. Manila selbst muss ihre beste Freundin Mana-o retten, die genauso wie Manila geschnappt wurde. Innerhalb des Kampfes werden viele Freundschaften zerstört, aber auch neue geschaffen und der letzte Auserwählte, ein Kristallmensch namens Antonio, gibt für die besonderen Gefühle für Manila sogar seine jahrelang bestehende Treue zum eiskalte Herrscher auf. Am Ende scheint alles vorerst sicher, doch die Lebensumstände des Kristalljungen muten zu weiteren Problemen an.
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeMi März 27, 2013 9:56 pm

Finde ich gut! Das könnte ein Jugendroman werden. Ich finde es auch gut, dass du diese Wesen hast. Man muss nur aufpassen, dass es nicht zu viele werden und man sie alle noch unter Kontrolle hat. Ansonsten ist das mal was Neues.
Vor allem die Meerjungfrauen müssen in mehr Büchern vertreten sein. Wobei ich auch nicht will, dass die Meyer irgendwelche Glitzerviecher ins Rennen schickt. Sie hat ja mal damit gedroht. Shocked
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeFr März 29, 2013 2:32 am

Buargh! Bitte nicht!!! Mir reicht schon, dass die Vampirszene so verweichlicht wurde!!! Neutral No Vampir 1 Werwolf1 scratch

Ja, ich habe wirklich versucht, nur noch ein paar mehr einzubauen, denn sonst wird das auch wirklich zu viel... Rolling Eyes
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeFr März 29, 2013 3:11 am

Wie lautet denn die Kündigungsklausel in deinem Vertrag. Da muss doch was stehen, wann du kündigen kannst.
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeSa März 30, 2013 2:37 am

oh, mann, wenn ich wüsste, wo der vertrag ist... muss erst mal schauen, dass ich ihn finde... aber das wird dann schon... Neutral
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeSa März 30, 2013 2:45 am

Kam der Vertrag denn nicht per Mail?
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitimeSa März 30, 2013 11:38 pm

die haben den mir zugeschickt, per post...
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BeitragThema: Re: (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...    (Vielleicht) bald veröffentlichter Roman...  Icon_minitime

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