Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Das sind die sieben Charaktereigenschaften eines Menschen, die laut klassischer, Katholischer Religionslehre zu einer Todsünde führen können. Die Serie "(Im Zeichen der) Begierde"beschäftigt sich eingehend mit den verschiedenen Charaktereigenschaften der Sünde und den Folgen, die für Menschen entstehen, die ein allzu lasterhaftes Leben führen. Die 22 Episoden welche uns auf den 4 randvollen DVD's geboten werden, kommen fast komplett ohne die Darstellung von genretypischen Monstern aus. Der Mensch mit seiner Neigung, andere besitzen zu wollen, ist hier das eigentliche Böse. Fast alle Folgen haben eine erotische Komponente. Mal löst ein als Vampir verschriener alter Mann mit seiner jungen und schönen Lebensgefährtin den Neid anderer Männer aus. Ein anderes Mal geht es um eine verwelkte alte Frau, die sich mittels Gedankenkontrolle, den Körper ihrer Pflegerin bemächtigt nd so die wollüstigen Fantasien auslebt, die ihrem alten Körper verwehrt bleiben.
Bis auf die Thematik der Sünde gibt es keinen inhaltlichen Zusammenhang zwischen den einzelnen Episoden. Begonnen wird jedoch immer mit einer kurzen Erzählsequenz, in der Schauspieler Terence Stamp mal mehr, mal weniger philosophische Einführung zum Thema der kommenden Folge gibt. Schaut man mehrere Folgen hintereinander, ist man auf jeden Fall gezwungen, das von kakophonischen Technobeats unterlegte Intro der Serie vorzuspulen. Ansonsten droht Hörsturz.
Auch wenn die Serie von der Aufmachung her an Sendungen wie "Twilight Zone" oder ähnliches erinnert, schafft sie es jedoch fast immer, ein höheres Niveau zu halten, als die üblichen Verdächtigen des Genres.